Danke, Apple
Meine 8-jährige Tochter ist jetzt Filmproduzentin. Genaugenommen dreht sie derzeit mit einer Freundin ihren zweiten Film, mit Storyboard, verschiedenen Szenen und Einstellungen, Sound-Untermalung, und es gibt auch einen Trailer dazu. Alles mit ihrem iPod, den es zu Weihnachten gab, ohne jegliche Unterstützung durch uns. Sie hat einfach iMovie runtergeladen, und es sich selbst beigebracht.
Mir ist klar, dass an Apples Ansatz der Kapselung von Computer-Funktionalität gerade im Bildungskontext einiges zu kritisieren ist – zu Recht. Aber es kann auch nicht geleugnet werden, wie unglaublich viel diese Firma dafür getan hat, dass Computer so viel zugänglicher geworden sind in den letzten 10 Jahren. Erinnert sich irgendwer noch, wie man früher Zusatzanwendungen auf Mobiltelefonen installieren konnte? (ja, das ging). Was es vor wenigen Jahren noch bedeutet hätte, einen Film zu produzieren, zu schneiden und mit Musik zu unterlegen? Und dann so zu konvertieren, dass andere es problemlos ansehen können? (ihren ersten Film durfte sie sogar in einer Sonder-Stunde in der Schule zeigen)
Oder die ganze Touch und Gestenbedienung – würden heute 9 von 10 Leuten in der U-Bahn in ihr Device starren, wenn es das nicht geben hätte? Ich glaube nicht. Nicht nur, weil es aus Usability-Gesichtspunkten innovativ war – ich glaube, die Touchbedienung hat die Geräte ‘magic’ gemacht, und erstmals eine lustvolle und selbst für blutige AnfängerInnen einleuchtende Bedienung eingeführt.
Und vielleicht ist es ja sogar nur der Anfang. Das Apple-Auto steht vor der Tür. Mit dem Internet of Things werden digitale Schnittstellen in immer mehr Alltagsbereichen zum Standard werden – vom Gesundheitssystem, über Bildung bis zur Steuerung von Heizung und Licht werden wir eine Neudefinition der Art und Weise erleben, wie wir mit unserer Umwelt interagieren. Und wer schonmal versucht hat das Steuergerät der Heizung umzuprogrammieren, oder den piependen Rauchmelder von der Decke zu schlagen, wird mir zustimmen, wenn ich diesem Wandel mit großer Freude entgegensehe – wohlwissend, dass es auch schwierige Schattenseiten haben wird am Ende.
Category: IoT, Netzpolitik, Produkte und Konsum One comment »
August 9th, 2019 at 9:11 am
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